Sa., 05.03.2016 / 14:00 Uhr / Warener Müritzstadion

SV Waren 09 - MSV Groß Plasten 1:3 (0:2)

Plastener Aufstellung

Benjamin Wegener

Tino Kuphal - Sven Marquardt - Til Sugint - Sven Schubert (19. Florian Disteler)

Eric Bachert - Markus Lietzau

Andy Purlinski (87. Chris Görtz) - David Haupt - Jens Wala

Christopher Ahne (76. Henning Voß)

Waren: Herrmann, Beitz, Neue, Schlüter, Schröder, Köhler, Pomorin, Nickel, Lobing (76. Ulbrich), Siegfried, Timper

Torfolge:

0:1 17. Christopher Ahne

0:2 45. Christopher Ahne

1:2 62. Guido Timper

1:3 84. Jens Wala

Nicht hochklassig, aber spannend

Fußballherz, was willst du mehr. Die zahlreich ins Müritzstadion gepilgerten Zuschauer (geschätzt ca. 200) sollten auch aus Warener Sicht das Kommen zu dieser Landesklasse-Partie nicht bereut haben. Auch wenn die große Fußballkost nicht geboten wurde, war es ein Spiel auf Augenhöhe und vor allem in der zweiten Halbzeit mega spannend.

Beide Mannschaften mussten auf wichtige Spieler verzichten (Waren: Nico Schwerin, Plasten: Andreas Dreyer und Felix Sugint). Der Spitzenreiter versuchte von Beginn an Druck zu machen und konnte zunächst ein Übergewicht erzielen. Der Spielfluss war allerdings ziemlich zäh. So musste ein langer Ball von David Haupt auf Christopher Ahne, der seine erste Partie für den MSV nach mehr als sieben Jahren bestritt, zur Plastener Führung herhalten. Der eminent kampfstarke und schnelle Plastener Stürmer ließ seine Gegenspieler stehen und aus halbrechter Position Martin Herrmann im Warener Kasten keine Chance (17.). Nach der Plastener Führung war das Spiel dank einer Steigerung der Warener ausgeglichen und es zeigten sich erste Schwächen in der Plastener Abwehr, die den antrittsstarken Johannes Köhler nie unter Kontrolle bekam. Das erste Achtungszeichen gab es in der 32. Minute, da verzog der Warener Stürmer halbrechts aus 20 Metern knapp. Bis kurz vor der Pause passierte in dem bis dahin ziemlich verfahrenen Spiel relativ wenig. Als dann ein langer Ball in die Warener Spitze per Kopf von Til Sugint weit abgewehrt und von Andy Purlinski aus der Warener Hälfte zurücklaufenden Christopher Ahne weitergeleitet wurde, verwandelte der Neu-Plastener in bester Gerd Müller Manier per Heber zur 2:0 Pausenführung. Die massiven Abseits-Proteste der Gastgeber scheinen nicht unberechtigt. Der Linienrichter blieb aber auch nach Befragung seines Chefs bei seiner Entscheidung.

Nach der Pause drehte sich das Spiel im Unterhaltungswert um 180°. MSV - sicherer Sieg? Vergiss es! Der MSV vergab seine Chancen (47. Jens Wala aus 17 m, Christopher Ahne per Kopf 56.) und bekam hinten immer mehr Probleme mit Johannes Köhler. So war es nur logisch, dass irgendwann ein Foulspiel im Strafraum folgen musste. Drei Gegenspieler versuchten den Warener Stürmer im Strafraum zu bekämpfen, einer traf ihn am Bein und Guido Timper sagte Danke per Elfmeter (62.).

Der MSV ließ sich dennoch nicht entmutigen und erspielte sich in der Folgezeit drei Hundertprozentige. Jens Wala sprintete bis zur Grundlinie und passte auf den ziemlich zentral acht Meter frei vor dem Tor stehenden David Haupt. Vorbei (65.)! Ein langer Freistoß fand Christopher Ahne, der legte quer auf Andy Purlinski. Vorbei(70.)! Ein Kopfball von Markus Lietzau kratzte Florian Neue von der Linie (71.). Die Aufregung auf der Plastener Bank wurde immer größer. O-Ton Trainer Schimmel: "Weißt du, was in solchen Spielen passiert?"

Er hatte es geahnt und Johannes Köhler hätte zum absoluten Helden des Spiel avancieren können, hätte er Benjamin Wegener im 1:1 Spiel in der 74. Minute überwinden können. So war der eigentlich bis dahin fast beschäftigungslose Plastener Torwart der Held des Tages, zumal er auch kurz darauf noch einmal spektakulär gegen die Warener Rakete parierte (78.). In der Schlussphase gab der viel nach hinten arbeitende Guido Timper seine Defensivarbeit auf und köpfte nach einer Ecke an die Latte (80.). Der Spitzenreiter verlor seine Linie vollends und stand mächtig unter Druck. Als die Plastener Zuschauer schon das Schlimmste befürchteten, spielte Andy Purlinski den besten Plastener Jens Wala in der zentralen Sturmmitte an. Mit einer kurzen Finte spielte er sich frei und vollendete zum insgesamt nicht unverdienten 3:1 für die Plastener. Das Spiel war entschieden. Leider versäumte es Henning Voß, zweimal völlig allein vor Martin Herrmann auftauchend (88., 90.) das Ergebnis zu verbessern.

Letztendlich können auch die Warener mit ihrer Leistung zufrieden sein. Vor allem hat man gesehen, dass auch in dieser Liga interessanter Fußball ohne Einsatz von größeren Geldmitteln möglich ist. Entscheidend ist doch, dass der Fußball den interessierten Menschen in der Region Spaß macht. Und der SV Waren 09 wird in naher Zukunft wieder das Aushängeschild in der Region sein, auch ohne die tödlichen Höhenflüge. Derzeit darf sich der MSV zusammen mit den super Arbeit leistenden Penzlinern und Röbelern dieses Schild umhängen und liefert den Berichterstattern im Bild-Zeitung-Stil keine Angriffsfläche.

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